Beim Stechen eines neuen Tattoos geht es oft nicht nur um die Wahl des Designs, sondern auch um die Entscheidung über die Körperstelle, an dem es platziert werden soll. Eine der häufigsten Bedenken von Tattoo-Neulingen und auch erfahrenen Tattoo-Sammlern ist das Schmerzniveau, das sie während des Tätowierungsprozesses erwarten können. Der erlebte Schmerz kann je nach Körperbereich erheblich variieren. Da wir im letzten Artikel bereits über die unterschiedlichen Techniken zur Vermeidung oder Minimierung der Tattoo-Schmerzen geredet haben, ist dieser Beitrag die Fortsetzung. In diesem Leitfaden werden wir die verschiedenen Schmerz-Niveaus betrachten, die mit dem Tätowieren der unterschiedlichen Körperbereiche verbunden sind, und dabei eine Schmerzskala von 1-10 und eine Farbcodierung verwenden.
Die Schmerzskala erklärt
Bevor wir uns in spezifische Bereiche vertiefen, wollen wir die Schmerzskala aufschlüsseln, die wir in diesem Leitfaden verwenden werden:
1-2 🟢: Minimalschmerz, eher ein leichtes Unwohlsein als Schmerz.
3-4 🔵: Leichter Schmerz, bemerkbar, aber definitiv erträglich.
5-6 🟡: Mäßiger Schmerz, das Unwohlsein wird deutlicher.
7-8 🟠: Hoher Schmerz, die Empfindung ist stark und unangenehm.
9-10 🔴: Starke Schmerzen, das höchste Maß an Unbehagen, wo der Schmerz intensiv und schwer zu ertragen sein kann.
Tattoo Schmerzen nach Körperbereich
Arme
Schultern 🟢: Da sie fleischiger und weniger empfindlich sind, gehören Schultern zu den weniger schmerzhaften Stellen.
Unterarm 🔵: Aufgrund der Muskeln und Fettgewebe wird der Unterarm im Allgemeinen als schmerzarm bis mäßig schmerzhaft empfunden.
Beine
Oberschenkel 🔵: Ähnlich wie die Schultern haben die Oberschenkel genug Fleisch, um Knochen und Nerven zu polstern, was sie zu einem relativ schmerzarmen Bereich macht.
Waden und Schienbeine 🟡: Etwas empfindlicher aufgrund der Nähe der Haut zum Knochen und der Nervensensibilität in dieser Region.
Oberkörper
Rücken 🟠: Der obere und untere Rücken haben unterschiedliche Grade an Schmerzen aufgrund des Vorhandenseins von Knochen nahe der Hautoberfläche und Bereichen mit mehr Fleisch.
Brust 🟠, 🔴: Die Brust ist aufgrund ihrer Nähr zur Körpermitte auch ein eher empfindlicherer Bereich, dabei wird das Brustbein am oft am schmerzhaftesten wahrgenommen.
Bauch 🟠: Die weiche, dehnbare Haut des Bauches macht ihn empfindlicher für Tattooschmerzen.
Stark empfindliche Bereiche
Rippen 🔴: Bekannt für eine der schmerzhaftesten Bereiche aufgrund der dünnen Haut über dem Knochen und des Mangels an Muskeln/Fett.
Nacken und Wirbelsäule 🔴: Diese Bereiche sind aufgrund der Anwesenheit zahlreicher Nervenenden besonders empfindlich.
Andere zu erwähnende Bereiche
Handgelenke und Knöchel 🟠: Beide Bereiche sind aufgrund der dünnen Haut über dem Knochen und des Mangels an Fettgewebe schmerzhafter.
Hals 🟠: Dieser Bereich ist sehr oft gefürchtet, in den meisten Fällen jedoch zu unrecht. Seitlich ist der Hals gut erträglich, nur am Kehlkopf wird es unangenehmer.
Finger, Hände und Füße 🔴, 9-10): Hohe Empfindlichkeit und ständige Bewegung machen diese Bereiche besonders herausfordernd in Bezug auf Schmerzen und Heilung.
Während die Schmerzgrenze von jedem unterschiedlich ist, bietet dieser Leitfaden einen allgemeinen Rahmen, um realistische Erwartungen für dein nächstes Tattoo zu setzen. Es ist wichtig zu bedenken, dass das Endergebnis - ein Kunstwerk, das du für immer bei dir trägst - oft den vorübergehenden Unbehagen wert ist. Berücksichtige jedoch immer deine persönliche Schmerztoleranz und besprich etwaige Bedenken mit deinem Tätowierer, um das bestmögliche Erlebnis zu erzielen.
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